Türkei und Bosnien-Herzegowina schon unter Druck

Die Medien haben sich schon einmal eingeschossen – und dabei treffsicherer agiert, als es die Mannschaft tat, gegen die sich die Kritik richtet. In der Türkei schreiben sie von der Schmach von Reykjavik. Gemeint ist natürlich das 0:3-Debakel auf Island. Dort fror der türkische Fußball buchstäblich ein. Was den Fans Sorgen bereitet: Es war nicht nur eine Niederlage, die ja immer mal passieren kann. Es war vielmehr ein blutleerer Auftritt, den die türkische Nationalmannschaft dort hingelegt hat. Nun muss dringend eine Leistungssteigerung her. So schnell wie möglich.

Istanbul. Fatih Terim tobte, schäumte – und sprach dann in die Mikrofone: Es würden nur noch Spieler das Trikot der türkischen Nationalmannschaft tragen, die dies auch wirklich verdient hätten. Zu gerne nur würde Terim personelle Konsequenzen ziehen aus der 0:3-Schlappe zum Auftakt der Gruppe A in der EM-Qualifikation in Island. Doch ausgerechnet jetzt sagten fast täglich Spieler ihr Mitwirken angeschlagen oder gänzlich verletzt ab. So werden disziplinarische Maßnahmen eher die Ausnahme bleiben. Am Freitag (10. Oktober 2010) finden die nächsten neun Spiele der EM-Quali statt. Die Türkei empfängt Tschechien. Außerdem wird in den Gruppen B und H gespielt.

EM-Qualifikation Gruppe A: Legen Tschechien und Island nach?

Im Sükrü Saracoglu ist die Türkei also schon am zweiten Spieltag zum Siegen verdammt. Denn gewinnt der Gegner aus Tschechien, würde dieser sein Punktekonto bereits auf sechs Zähler ausbauen und wäre den Türken erst einmal davon geeilt. Zum Auftakt der Qualifikation zur EM 2016 in Frankreich überraschte Tschechien nämlich mit einem Last-Minute-Sieg gegen die Niederlande. Die erwarten nun selbst ein Heimspiel gegen Kasachstan. Da sollte eigentlich nichts anbrennen.

Die Kasachen spielten zum Auftakt in der Gruppe A 0:0 gegen Lettland und gelten als durchaus unbequemer Gegner. Oranje besitzt aber natürlich die Klasse, um einen deutlichen Sieg herauszuschießen. Als Spitzenreiter in der Gruppe A reist Island am zweiten Spieltag nach Lettland. Die Mannschaft wird damit leben müssen, dass alle Fußballfans dorthin nun etwas genauer schauen werden. Schließlich würde ein weiterer Sieg bedeuten, dass man sich eine exzellente Ausgangslage verschaffen würde im Kampf um die ersten beiden Plätze, die am Ende ein Ticket für die Euro 2016 bedeuten würden.

EM-Qualifikation Gruppe B: Zypern überrascht in Bosnien-Herzegowina

Belgien steht am Freitagabend vor seiner Premiere in der EM-Qualifikation, weil die Partie in Israel aufgrund der politischen Lage im Land verschoben wurde auf den 31. März kommenden Jahres. Die Roten Teufel bekommen es nun also am zweiten Spieltag im Heimspiel in Brüssel mit Andorra zu tun. Da zeichnet sich ein Schützenfest für den WM-Teilnehmer ab. Doch Vorsicht: Vor rund elf Jahren gewann Belgien seine beiden Qualispiele gegen den Fußballzwerg auch nur mit 3:0 zu Hause und 1:0 auswärts.

Einer der ganz großen Überraschungen am ersten Spieltag in der EM-Qualifikation war zweifelsohne der 2:1-Sieg von Zypern in Bosnien-Herzegowina in der Gruppe B. Die Zyprer erwarten nun im Heimspiel im GSP Stadion in Nikosia mit Israel sicherlich eine nicht unlösbare Aufgabe und könnten sich am Ende sogar über einen grandiosen Start mit sechs Punkten freuen. Wales gewann sein erstes Match in Andorra ebenfalls mit 2:1. Im City Stadium in Cardiff könnte den Hausherren nun am zweiten Spieltag in die Karten spielen, dass Bosnien-Herzegowina natürlich unter immensen Druck steht, nicht auch das zweite Spiel der Qualifikation noch zu verlieren.

EM-Qualifikation Gruppe H: Spitzenspiel zwischen Bulgarien und Kroatien

Alles nach Plan lief für Italien im ersten Spiel bei den unbequemen Norwegern, die die Squadra Azzurra mit 2:0 besiegte. Die nächste Aufgabe, das Heimspiel in Palermo gegen Aserbaidschan, sollte am Freitagabend ab 20.45 Uhr die Italiener nicht sonderlich fordern. Bulgarien hatte Aserbaidschan am ersten Spieltag der Gruppe H 2:1 besiegt und freut sich nun auf ein weitaus schwierigeres Heimspiel gegen die Kroaten in Sofia. Kroatien löste seine erste Aufgabe ohne Glanz und Gloria gegen Malta mit 2:0. Malteser und Norweger treffen nach ihren jeweiligen 0:2-Schlappen nun im dritten Spiel dieser Gruppe im direkten Duell aufeinander.