Der FIFA-Korruptionsskandal hat auch den französischen Sportsmann, EX-Frankreich Nationalspieler und UEFA-Boss Michel Platini erreicht. Für 90 Tage wurde der Mann, der als Widersacher von Sepp Blatter galt, gesperrt. Dieses Urteil wurde vor dem internationalen Sportgerichtshof CAS nochmals bestätigt, womit der Einspruch von Platini abgelehnt wurde.
Teilerfolg für den UEFA-Boss
Einen kleinen Teilerfolg hat der Franzose dennoch erreichen können, seine provisorische Strafe darf nicht über den Zeitraum von 90 Tagen verlängert werden. Ein von Platini angestrebtes Comeback bei der Auslosungszeremonie zur Gruppenphase der EM 2016 in Frankreich, welche am 12.12.2015 in Paris stattfinden wird, ist mit dem abgelehnten Einspruch des 60-jährigen somit jedoch hinfällig. Die Richter des CAS, dem internationalen Sportgerichtshof, begründeten ihre Entscheidung damit, dass die Sperre zu diesem Zeitpunkt nicht – wie von Platini angegeben – zu einem irreparablem Imageschaden für den UEFA-Boss führen würde. Unter den drei Richtern war auch Ulrich Haas, ein Professor aus Deutschland, zu finden.
Ein Urteil über den Vorwurf der Korruption an sich wurde von den Richtern nicht gefällt. Konkret wird dem Franzosen vorgeworfen, dass er die äußerst umstrittene Zahlung in Höhe von zwei Millionen schweizer Franken aus der Hand des FIFA-Präsidenten Sepp Blatter entgegengenommen hat und damit einen eindeutigen Verstoss gegen die Ethikregeln, die der Fußball-Weltverband selbst aufgestellt hat, begangen hat. Die Vorwürfe datieren aus dem Jahr 2011. Über diese Thematik wurde jedoch vor dem CAS nicht debattiert, dieser Termin steht für Michel Platini noch bevor. Geplant ist der Termin für den 21.12.2015. Drei Tage zuvor wird der Franzose vor einem Gremium angehört, womit er direkt einen Tag später als Sepp Blatter erscheinen wird. Der FIFA-Präsident hat im Gegensatz zu Michel Platini seinen Verzicht auf einen Einspruch erklärt und ist ebenfalls gesperrt. Ein weiterer wichtiger Termin für Platini könnte der 26.02.2016 werden. An diesem Tag entscheidet die FIFA über die Zulassungen der Kandidaten zur nächsten FIFA-Präsidentschaftswahl. Bleibt Platini bis zu diesem Zeitpunkt gesperrt, so wird sich das CAS wohl oder übel erneut mit dem Fall Platini auseinandersetzen müssen.