Bellarabi ballert sich in den Blickpunkt

Karim Bellarabi beim Freundschaftsspiel gegen Spanien am 18.11.2014 im Zweikampf gegen Spaniens Mittelfeldspieler Bruno.
Karim Bellarabi beim Freundschaftsspiel gegen Spanien am 18.11.2014 im Zweikampf gegen Spaniens Mittelfeldspieler Bruno.

Dass Karim Bellarabi in der Hinrunde 2014/15 derart durchstarten würde, damit hatte er vermutlich selbst nicht gerechnet. Bei Bayer Leverkusen war er sowieso der Spieler dieser ersten Halbserie. Doch das ließe sich gewiss noch erweitern: Denn Bellarabi war zugleich einer der auffälligsten Akteure in der Bundesliga. Und als Sahnehäubchen standen dann sogar einige Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft. Karim Bellarabi wird also zurecht als Überflieger gefeiert – und weckt Begehrlichkeiten.

Leverkusen. Das Zwischenzeugnis von Karim Bellarabi zum Ende der Hinrunde 2014/15 liest sich fantastisch. In allen 17 Partien in der Bundesliga kam der Offensivspieler für Bayer Leverkusen zum Einsatz. Ihm gelangen dabei acht Treffer und vier Torvorlagen. Damit findet sich der 24-Jährige auch weit in der Scorerliste vorne. In den acht Spielen der Königsklasse, zwei davon in den Play-offs, stand Karim Bellarabi ebenfalls auf dem Feld. Viel besser hätte die Hinserie also kaum laufen können.

Debüt gegen Polen, dann fest im Kader der Nationalelf

Lief sie aber doch: Denn für die deutsche Nationalmannschaft gab der Rechtsaußen in der EM-Qualifikation in Polen sein Debüt – gleich von Beginn an. Bundestrainer Joachim Löw war derart überzeugt, dass Bellarabi auch in den folgenden zwei Spielen gegen Irland und Gibraltar ran durfte und ebenso im Test zum Jahresabschluss in Spanien mitwirkte. Das sind also glänzende Perspektiven mit Blick auf die EM-Endrunde 2016 in Frankreich, wo Karim Bellarabi natürlich zum Kader des aktuellen Weltmeisters zählen will. Doch in welchem Vereinstrikot wird er danach auflaufen?

Knifflige Vertragssituation bei Karim Bellarabi

Noch hat Karim Bellarabi bei der Werkself einen Vertrag bis 2017. Und es dürfte auch klar sein, dass Bayer seinen Offensivspieler, der auch auf der linken Außenbahn oder im Sturmzentrum zum Einsatz kommen kann, nicht abgeben will. Es gibt nur einen Haken: In seinem Vertrag ist eine Klausel enthalten, wonach Karim Bellarabi zu eine fixen Ablösesumme im Sommer 2016 – also nach der EM – wechseln kann. Auf acht Millionen Euro schätzt transfermarkt.de den Marktwert von Karim Bellarabi. Die festgeschriebene Summe in der Klausel liegt deutlich darunter, bei sechs Millionen Euro. Bayer Leverkusen steckt also in der Zwickmühle, hat allerdings bei der Vertragsklausel auch ein Veto. In dem Fall wäre Bellarabi ein Jahr später definitiv ablösefrei – so wie seinerzeit Robert Lewandowski bei seinem Wechsel vom BVB zum FC Bayern.

Vereinswechsel noch vor der EM 2016?

Nun ist also guter Rat teuer. Karim Bellarabi könnte davon profitieren, wenn Leverkusen ihm die Klausel quasi abkauft – natürlich zu deutlich besseren Gehaltsbedingungen. Doch sobald andere Hochkaräter, etwa Borussia Dortmund oder die Bayern, ins Spiel kommen, wird es knifflig für die Werkself. Man könnte Bellarabi auch für teures Geld schon im Sommer 2015 verkaufen, allerdings wäre dann ein hoffnungsvoller Leistungsträger weg vom Fenster. Ob man so schnell so guten Ersatz findet? Und schlussendlich: Für seine weitere Entwicklung auch in der Nationalmannschaft wäre es für Karim Bellarabi sicherlich nicht am verkehrtesten, noch bis zur Euro 2016 im Trikot von Bayer Leverkusen zu spielen.