Nach dem Skandal: Keine Punkte für Serbien und Albanien

Es waren tumultartige Szenen, die die EM-Qualifikation so sicher auch noch nicht gesehen hat. Die Partie zwischen Serbien und Albanien musste letztendlich sogar abgebrochen werden. Die UEFA ließ sich lange Zeit mit einem Urteil, wie dieses Skandalspiel nun zu werten sei. Ergebnis: Punkte bekommen beide Nationalteams keine. Gewertet wird die Begegnung mit 3:0 für den Gastgeber Serbien, der aber mit weiteren Sanktionen bestraft wurde.

Belgrad. Das dieses Match am dritten Spieltag in der Gruppe I der EM-Qualifikation ein Nachspiel haben würde, war klar. Serbien wurde von der UEFA zu einer Geldstrafe von 100.000 Euro verurteilt und muss seine nächsten beiden Heimspiele in der Qualifikation nun vor leeren Rängen und unter Ausschuss der Öffentlichkeit austragen. Das bedeutet: Gegen Dänemark am 14. November 2014 und gegen Armenien am 4. September 2015 werden keine Fans ins Stadion gelassen. Auch wenn dieses Skandalspiel mit 3:0 für Serbien gewertet wurde, so bekommen doch beide Nationalmannschaften kein Punkte. Ein Wiederholungsspiel wird es sowieso nicht geben, entschied die UEFA.

Dick Advocaat äußert sich kritisch

Die Tabelle der Gruppe I ist damit bereinigt. Dänemark und Albanien führen mit je vier Punkten das Ranking an, gefolgt von Portugal (3 Punkte). Serbien muss sich mit nur einem Punkt hinten anstellen. Zufrieden waren beide Parteien mit diesem Urteil nicht und sehen sich in der Rolle des Opfers. Dick Advocaat etwa, der serbische Nationaltrainer, äußerte sich wie folgt: Diese Entscheidung sei aus seiner Sicht „sehr merkwürdig“, denn nur eine Partei würde bestraft werden. „Und das ist Serbien. Ich habe das Gefühl, jemand möchte nicht, dass wir an der EM teilnehmen.“

Auch Kölns Mergim Mavraj meldet sich zu Wort

Auch in Albanien ist man alles andere als glücklich über das Urteil der UEFA. Mergim Mavraj, albanischer Nationalspieler in Reihen des 1. FC Köln, wollte lange Zeit nichts zu diesem Thema sagen, mittlerweile äußerte er sich aber doch und kritisierte, dass „viele Faktoren außerhalb des Fußballs eine Rolle spielen“ würden. „Jeder, der ein bisschen an die Objektivität glaubt und an dieses UEFA-FIFA-Ding, weiß, was man da denkt. Das ist eine sehr große Ungerechtigkeit, die da passiert ist“, so Mavraj.

Die Gründe für das UEFA-Urteil

Auch der albanische Coach meldete sich zu Wort: „Die drei Punkte gehören Albanien. Sie haben uns weggenommen, was uns gehört“, so Gianni De Biazi, nach dem denkwürdigen 14. Oktober 2014, als eine Drohne die Flagge Groß-Albaniens ins Stadion von Belgrad flog. Danach liefen Fans auf Feld, es gab Krawalle zwischen ihnen, den Spielern, und selbst die Sicherheitskräfte mischten munter mit. Und was sind eigentlich die Gründe für dieses Urteil? Serbien wird seitens der UEFA wegen des Einsatzes von Feuerwerks-Raketen durch Fans belangt, für die Zuschauer-Ausschreitungen inklusive Platzsturm, für nicht ausreichenden Ordnungsdienstes sowie für den Einsatz eines Laser-Pointers. Gegen die Albaner richtete sich das Urteil wegen des sich Weigerns, die Partie fortzusetzen. Das Zeigen der Flagge als „unerlaubtes Banner“ sei außerdem Grund für den Abzug der Punkte.

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