Max Kruse EM 2016 Trikot

Der Bundestrainer hat hoch gepokert – und am Ende alles richtig gemacht. Max Kruse war in den Personalplanungen von Joachim Löw im Sommer 2014 das prominenteste Opfer. Obwohl vor allem im Sturm die Alternativen fehlten, schaffte es Kruse nicht in den Kader der deutschen Nationalmannschaft, der sich nach Südamerika zur Fußball-WM aufmachte. Ein herber sportlicher Rückschlag für den Kicker von Borussia Mönchengladbach, der zuvor zum engeren Kreis der Kandidaten zählte, die sich berechtigte Hoffnungen auf einen Platz im deutschen Kader bei der Weltmeisterschaft machen durften.

Dabei war Max Kruse ein Spätberufener, denn erst einen Sommer zuvor, erhielt er 2013 eine Einladung zur Nationalelf, die sich damals auf Länderspielreise in die Vereinigten Staaten begab. Schon im ersten Match gegen Ecuador gab er elf Minuten vor dem Abpfiff, als der Gladbacher eingewechselt wurde, sein Debüt. Im zweiten Match gegen die USA gelang ihm dann prompt auch sein erstes Länderspieltor. Auch wenn Deutschland diese Partie 3:4 verlor, zählte Kruse definitiv zu einem Gewinner dieses USA-Trips, der von den Medien eher kritisch beäugt wurde.

Max Kruse war eben zu dieser Zeit ein echter Überflieger. Und in der Saison 2013/14 passten seine Leistungen in der Bundesliga für Borussia Mönchengladbach ebenso. Eine Statistik untermauerte dies ganz besonders eindrucksvoll: Denn in ganz Fußball-Europa hatte Max Kruse die meisten Großchancen auf einen Treffer mit seinen Vorlagen vorbereitet – gezählt wurden also nicht nur die Assists, die direkt zu Toren führten, sondern auch jene, die anschließend nicht verwertet wurde. 98 Vorlagen waren es, mit denen Max Kruse diese Möglichkeiten kreierte. Dass er dann doch nicht mit zur WM nach Brasilien durfte, wurde von der Öffentlichkeit mit großem Unverständnis aufgenommen, vor allem aber von seinem Club Borussia Mönchengladbach, der deutliche Kritik in Richtung Bundestrainer äußerte.
Kruse blieb aber nichts anderes übrig, als sich wieder reinzubeißen und heranzukämpfen. Und das tat Max Kruse auch. Nächstes Etappenziel: der Kader der deutschen Nationalmannschaft bei der Euro 2016 in Frankreich.