Sebastian Jung EM 2016 Trikot

Gilt ein Spieler als besonders flexibel und ist deswegen auf besonders vielen Positionen variabel einsetzbar, wird ihm dies bisweilen als besonderer Vorteil ausgelegt. Doch es gibt durchaus auch jene Akteure, denen genau diese Vielseitigkeit zum Verhängnis wurde – eben weil sie sich so nicht auf einer Stammposition so wirklich etablieren konnten. Solch ein Schicksal droht Sebastian Jung vom VfL Wolfsburg ganz sicherlich nicht. Denn er ist ein Spezialist, kommt ausschließlich als rechter Verteidiger zum Einsatz – dort aber stets besonders gut. Genau der richtige Mann also für Joachim Löw? Möchte man zumindest meinen.

Mit gerade einmal 24 Jahren geht Jungs Zahl an absolvierten Spielen in der Bundesliga bereits stark auf deren 200 zu. 2014 wechselt der Rechtsverteidiger im Sommer zum VfL Wolfsburg, was ihm auf Dauer wohl auch eine Reihe internationaler Einsätze bescheren wird, die er für Eintracht Frankfurt, seinem bisherigen Stammverein, wohl eher nicht oder nur unregelmäßig hätte bestreiten können. Dieser Transfer jedenfalls dürfte Sebastian Jung auch einen entscheidenden Schritt in Richtung Nationalmannschaft vorangebracht haben, denn beim VfL waren seine Dienste als Rechtsverteidiger von Beginn an begehrt und er zählte hier zu den unumstrittenen Stammspielern.

Beim 0:0 gegen Polen im Mai 2014 kam Sebastian Jung erstmals auch in der DFB-Auswahl zum Zuge, als er 20 Minuten vor dem Abpfiff eingewechselt wurde. In diesem Jahr sollte es sein bis dato einziges Länderspiel im Deutschland-Trikot bleiben, doch mit weiterhin so guten Leistungen beim VfL Wolfsburg, vor allem auf diesem konstanten Niveau, ist eine entsprechende Karriere auch im Kreis der Nationalmannschaft nur eine Frage der Zeit.

Zumal es für Jung ja auch schon in den Jugend-Nationalmannschaften ganz gut lief. 2009 etwa nahm er an der WM der U20 teil. 19 Mal stand er zudem auch für die U21 auf dem Platz. Zum ersten Mal im erlauchten Kreis der A-Mannschaft hineinschnuppern durfte Sebastian Jung außerdem schon Ende 2012, als Löw ihm wegen personeller Engpässe gegen Holland nachnominierte. Eingesetzt wurde der damalige Frankfurter seinerzeit aber noch nicht.