Favoritensiege für England, Schweiz und Slowenien

Ein Spieltag mit Überraschungen sieht freilich anders aus. Nach vier Runden zeichnete sich in der Gruppe E der EM-Qualifikation ab, dass es spannende Entscheidungen geben könnte. Doch nach dem fünften Spieltag muss festgehalten werden: Langsam, aber sicher trennt sich die Spreu vom Weizen.

Luzern. Der Spitzenreiter England gibt sich keine Blöße, die Schweiz setzt ihre Aufholjagd fort und auch Slowenien wird seiner Favoritenrolle gerecht: Mit drei eindeutigen Siegen für die Heimmannschaften und ohne Treffer für die Gästeteams endete der fünfte Spieltag in der Gruppe E der EM-Quali. Der Schweiz gelang beim 3:0 gegen Estland dabei noch der knappste Erfolg, der natürlich trotzdem eine glasklare Angelegenheit sein sollte.

Xherdan Shaqiri hatte gut Lachen. Foto: AFP
Xherdan Shaqiri hatte gut Lachen. Foto: AFP

Granit Xhaka und Haris Seferovic machen alles klar

In der Swissporarena in Luzern hatten sich die Fans auf ein Geduldsspiel eingestellt, mit einem defensiv ausgerichteten Gegner aus Estland gerechnet. Dass es gerade einmal rund eine Viertelstunde dauerte, bis der Schweiz bei ihrem 3:0 (2:0) die Führung gelang, kam aber schnell einer gewissen Befreiung gleich. Fabian Schär vom FC Basel nutzte die Flanke von Xherdan Shaqiri, dem Ex-Bayern mittlerweile in Diensten von Inter Mailand, um per Kopf das 1:0 zu markieren (17.). Und es ging weiter auf nur ein Tor – das der Esten. Granit Xhaka von Borussia Mönchengladbach legte schnell per Distanzschuss aus 20 Metern das 2:0 nach (27.), so dass am Sieg der Eidgenossen spätestens jetzt niemand mehr Zweifel hatten. Ein Mal aber sollten die Schweizer Fans noch jubeln dürfen, denn mit Haris Seferovic von Eintracht Franklfurt netzte ein weiterer Bundesliga-Spieler zum 3:0-Endstand in der 80. Minute.

Three Lions marschieren Richtung Frankreich

Die Three Lions werden die EM-Qualifikation wohl als Gruppensieger abschließen. Zu überlegen ist England in dieser Quali der Konkurrenz, was alleine die 15 Punkte und 15 Tore beweisen, während man erst einen Gegentreffer hinnehmen mussten. Und so wurde auch das 4:0 (2:0) gegen Litauen zu einer klaren Angelegenheit, bei der Kapitän Wayne Rooney schon nach sechs Minuten sein Tor zum 1:0 bejubeln durfte. Der Rest war Schaulaufen. Danny Welbeck vom FC Arsenal erhöhte auf 2:0 mit dem Pausenpfiff. Nach dem Seitenwechsel war die Zeit reif für zwei Premieren: Raheem Sterling (58.) und Harry Kane (73.) erzielten ihr erstes Tor für die Three Lions. Bemerkenswert: Kane, Kicker in Diensten Tottenhams, stand nur knapp 80 Sekunden nach seiner Einwechslung auf dem Feld, als er den 4:0-Endstand besorgte.

Auch BVB-Kicker Kampl trifft beim Rekordsieg für Slowenien

Der höchste Sieg in dieser Gruppe gelang am fünften Spieltag allerdings Slowenien, das beim 6:0 (1:0) gegen Fußballzwerg San Marino den höchsten Erfolg seiner Länderspielgeschichte vermeldete. Doch danach sah es im ersten Durchgang noch nicht aus. Denn die Gäste mussten zwar ein frühes 0:1 durch Josip Ilicic hinnehmen (10.), wehrten sich anschließend aber nach besten Kräften und ließen nichts mehr zu. Erst nach der Pause entschied sich die Partie binnen weniger Minuten: BVB-Spieler Kevin Kampl brach den Bann (49.), Andraz Struna legte nach (50.) und auch der Ex-Kölner Milivoje Novakovic ließ sich nicht zwei Mal bitten (52.). Damit war natürlich alles entschieden. Blieben noch die Torschützen zu erwähnen, die den Rekord vollendeten: Dejan Lazarevic in der 73. Minute und Branko Ilic zwei Minuten vor dem Abpfiff.

EM-Qualifikation 6. Spieltag: Kommen Litauen und Estland noch einmal ran?

Litauen (6 Punkte) hat durch die Niederlage in England etwas Boden im Kampf um die Plätze zwei und drei verloren, die die Schweiz und Slowenien mit jeweils neun Punkten einnehmen. Verloren ist für die Balten deswegen aber noch nichts, treten sie doch am sechsten Spieltag am Sonntag (14. Juni 2015) zu Hause ab 20.45 Uhr gegen die Schweiz an. Wird da gewonnen, ist alles wieder offen. Zumal Slowenien ebenfalls Federn lassen könnte, weil man zu Hause auf Spitzenreiter England trifft (Anpfiff: 18 Uhr). Selbst Estland bekommt aufgrund dieser Konstellation noch einmal eine Chance, muss allerdings unbedingt das Heimspiel gegen San Marino gewinnen. Auch dort wird schon um 18 Uhr angefiffen.

TeamSpieleGUVToreDiff.Punkte
1England England10100031:03:002830
2Schweiz 1070324:08:001621
3Slowenien Slowenien1051418:10816
4Estland Estland1031604:09-510
5Litauen Litauen1031606:18-1210
6San Marino San Marino1001901:36-351