Italien ganz abgebrüht, Kroatien wie entfesselt

Es gibt nicht so viele Mannschaften, die nach dem dritten Spieltag noch keine Punkte abgegeben haben. Insbesondere die großen Nationen straucheln. Nicht so aber Italien. Die Squadra Azzurra spielte in der EM-Qualifikation bislang so, wie man es von ihr kennt. Nicht sonderlich attraktiv, dafür aber höchst effizient. Drei Spiele, drei Siege – besser geht es nicht.

Rom. Auch das Gastspiel auf Malta war aus italienischer Sicht eher eine schmucklose Angelegenheit. Was Karim Bellarabi in Polen für die deutsche Mannschaft war, war Graziano Pelle für die Azurblauen. Mit einem kleinen, aber feinen Unterschied. Während Bellarabi nämlich durchaus als Neuling in der Nationalelf einen Treffer hätte erzielen können, gelang Pelle dies als Debütant für Italien. Mehr noch: Sein Tor in der 24. Minute sollte der Treffer des Tages bleiben. Passiert ist danach wenig, abgesehen von italienischen Alutreffern und zwei Platzverweisen. Schon in der 28. Minute sah Maltas Kapitän Mifsud nach zu hartem Einsteigen die Rote Karte. In der 73. Minute folgte ihm der Italiener Bonucci. Auf den 1:0-Endstand hatte dies keine Auswirkungen mehr.

Die Bundesliga trifft: Bulgarien verliert in Norwegen

Ist der EM-Zug für Bulgarien schon abgefahren? Diese Frage muss fast bejaht werden, denn die Osteuropäer verloren eines ihrer Schlüsselspiele mit 1:2 in Norwegen. Die Skandinavier kommen somit auf sechs Punkte und belegen Rang drei, während Bulgarien bei drei Zählern stehen bleibt. Verloren ist in der Gruppe H der EM-Qualifikation damit natürlich noch nichts, doch die bisherigen Eindrücke lassen vermuten, dass es für Bulgarien schon schwer genug wird, sich überhaupt als Dritter für die Play-offs zu qualifizieren. Und gegen Spitzenreiter Italien hat man noch nicht einmal gespielt. Für den norwegischen Sieg zeichnete die Bundesliga verantwortlich, denn es trafen Tarik Elyounoussi von der TSG 1899 Hoffenheim und Havard Nielsen von Absteiger Eintracht Braunschweig (13./72.). Nikolay Bodurov schaffte immerhin das zwischenzeitliche 1:1 kurz vor der Pause (43.).

Sixpack von Kroatien gegen Aserbaidschan

Keine Mühe hatte am dritten Spieltag der EM-Qualifikation die Nationalmannschaft von Kroatien, die in Osijek mit 6:0 gegen Aserbaidschan gewann und damit den höchsten Sieg am Montagabend feierte. Selbstverständlich war dieser deutliche Erfolg sicher nicht, denn der Gegner hatte bisher schon Italien beim 1:2 lange geärgert und verlor auch gegen Bulgarien nur knapp 1:2. Deutlich wurde es allerdings dieses Mal. Schon zur Pause stand es 4:0, wobei dem Wolfsburger Ivan Perisic ein Doppelpack gelungen war. Luka Modric erhöhte per Strafstoß nach der Pause auf 5:0 (57.), ehe Aserbaidschan noch ein Eigentor in Person von Kapitän Rashad F. Sadygov unterlief (61.). Die letzte halbe Stunde verlief dann wesentlich entspannter, und es passierte nichts mehr.

EM-Qualifikation 4. Spieltag: Italien genießt Heimvorteil gegen Kroatien

Richtig Spannung verspricht der vierte Spieltag in der Gruppe H der EM-Qualifikation, wenn die beiden Erstplatzierten am 16. November 2014 aufeinandertreffen. Italien genießt dann Heimvorteil gegen Kroatien. Für die Verfolger bedeutet das: Man kann mit einem eigenen Sieg noch einmal herankommen an Platz zwei. Insbesondere den Norwegern könnte dies mit einem Dreier in Aserbaidschan gelingen, wo die Partie bereits um 18 Uhr angepfiffen wird. Bulgarien darf sich unterdessen gegen Malta (Anpfiff: 20.45 Uhr) keinen weiteren Patzer mehr erlauben.