Nationalspieler Großkreutz verspricht: Aus Fehlern gelernt

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Foto AFP: Großkreutz bei der freundschaftlichen Neuauflage des WM-Finales gegen Argentinien

Dafür, dass Kevin Großkreutz sein Debüt in der deutschen Nationalmannschaft bereits im Mai 2010 feierte und dass der Spieler von Borussia Dortmund sogar mit zum Kader der DFB-Auswahl bei der WM 2014 in Brasilien zählte, lesen sich seine bisherigen sechs Einsätze im Trikot der deutschen Nationalelf eher dürftig.

Dortmund. Nach der Weltmeisterschaft in Brasilien, die bekanntermaßen mit dem glorreichen Titelgewinn endetet, zählte Kevin Großkreutz von Borussia Dortmund zunächst überraschend nicht mehr zum erlauchten Kreis der deutschen Nationalmannschaft. Als Bundestrainer Joachim Löw ihn dann doch wieder berufen wollte, nahm sich Großkreutz höchstpersönlich eine Auszeit, fühlte sich nicht fit genug, wollte sich ganz auf den BVB konzentrieren. So gestaltet sich also eine spannende Frage: Wie gut oder schlecht stehen die Chancen für Kevin Großkreutz, 2016 mit zur EM nach Frankreich zu fahren?

Kevin Großkreutz und der BVB: Alles auf Anfang

Einladungen zur deutschen Nationalmannschaft funktionieren nur – das weiß auch Kevin Großkreutz – über entsprechende Leistungen im Verein. Insofern leidet der Dortmunder vor allem auch darunter, dass die Borussia eine katastrophale Hinrunde in der Saison 2014/15 spielte, an deren Ende sogar nur der vorletzte Platz stand. Großkreutz selbst durchlief ein enormes Formtief, wurde kurzzeitig von seinem Trainer Jürgen Klopp sogar auf die Tribüne geschickt. Diese Hinrunde hatte es eben in sich, alle Beteiligten leiden darunter. Alle mussten die eigenen Erwartungen zurückstecken und fangen jetzt 2015 quasi wieder von vorne an.

„Ich werde die Fehler nicht wiederholen“

Fehler habe er gemacht, räumt Kevin Großkreutz an. Aus ihnen gelernt habe er ebenso, verspricht der BVB-Spieler – und denkt dabei wohl im Gespräch mit der Sport Bild an kleineren Affären wie einer Pinkel-Aktion in der Hotellobby oder dem Wurf eines Döners in Richtung eines pöbelnden Mitkunden des Imbisses. „Ich werde diese Fehler nicht wiederholen“, fügt der 26-Jährige hinzu. Möglicherweise sind das ja auch die Gründe, warum Bundestrainer Joachim Löw zunächst nach der WM auf den Dortmunder verzichtete. Er hätte es auch schon bei der Nominierung des WM-Kaders tun können. Doch womöglich wollte Löw da unnötige Diskussionen, die den Teamgeist und somit das Gesamtprojekt stören, vermeiden.

Steigert sich Borussia Dortmund, steigen die Chancen von Großkreutz

Wie dem auch sei: Der Weg zurück in die Nationalmannschaft führt nur über Borussia Dortmund. Da muss Kevin Großkreutz wieder starke Leistungen abliefern. Aber auch der BVB als Ganzes muss unbedingt raus aus dem Keller – das ist auch für die Vielzahl an weiteren Nationalspielern der Schwarz-Gelben wichtig. Für einen Mats Hummels etwa, für den vom Verletzungspech verfolgten Marco Reus, für einen Erik Durm oder Marcel Schmelzer. „Das wird verdammt hart“, macht sich Kevin Großkreutz jedenfalls keinerlei Illusionen, dass man mal eben so die Abstiegsränge verlassen werde. Hart wird für ihn persönlich auch die Rückkehr in die Nationalelf. Doch die EM 2016 in Frankreich hat Kevin Großkreutz ganz sicherlich noch nicht abgehakt.